Ich
rannte durch die versteinerten Strassen, statt Stimmen erschallten die
Glockenschwunge,
die Schatten verfolgten mich, die Sternenschwärme griffen mich an, während
mein Vater schweigend und ermüdet auf mich wartete.
Ich fühlte wie er litt, doch ich kam zu spät. Er blickte mich noch zärtlich
an, dann verlor er seine Kraft und stürzte zu Boden. Er fiel auf den
geritzten Sand und starb,
wortlos und untröstlich wie ein betagter Clown. Auf seiner Lippe war
noch eine kleine, nicht geheilte Narbe, seine schmale Schulter zündeten
sich wie die Leuchtkäfer,
seine spitze Knochen stachen in sein lebloses Herz. Ich biss in Ränder
des Raumes, ich atmete die Luft die nach ihn roch, ich spürte die
letzte Berührung seines Schmerzes...
Ich wachte in diesem Zimmer der Tränen auf,
aber noch heute irre ich bloß weiter
durch die bunte Asche der Rosen...
(“Die bunte Asche der Rosen”,
aus der Prosasammlung
“Ausverkauf der Erinnerungen”
von Sanja Serbin)
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