"Wenn die Frau nicht zur Hilfe des Kindergebärens dem Mann gegeben ist, zu welcher Hilfe dann?" Ansichten wie diese vermittelt zu bekommen und zu sehen, dass eine Institution wie die katholische Kirche seit Jahrhunderten ihre Ideologie kaum weiterentwickelt hat und eine Frau nach wie vor nur als Mutter, oder Jungfrau anerkennt ist traurig, doch die Standpunkte eben dieser Kirche zu Themen wie Abtreibung, oder Verhütung zu hören ist noch viel trauriger. Das der Papst jegliche medizinische Indikation eines Schwangerschaftsabbruches verurteilt und somit sowohl Ärzten als auch Eltern das Gewissen und die Kompetenz abspricht medizinische, oder persönlich notwendige Entscheidungen zu treffen ist ja bekannt. Aber auch in diversen Stellungnahmen anderer Katholiken zeigt sich die so oft betonte "Achtung vor der Frau" von einer erschreckenden Seite. So Carlo Caffarra (Sprecher des Papstes) zum Thema Verhütung: "Wenn der Ehemann das (im Falle einer HIV Infektion enthaltsam zu leben) nicht will, dann ist es besser, dass er seine Frau infiziert, als ein Kondom zu nehmen. Oder Georg Eder (Salzburger Bischof 1989) zum Thema Abtreibung "Das (nach einer Vergewaltigung) entstehende Menschenleben" darf nicht abgetrieben werden, doch "zum Schutz der Natur selber" entstehe nach einer Vergewaltigung nur ganz selten eine Empfängnis (wie er gelesen hätte), wenn dieser Gewaltakt von der Frau "nicht nur vorgeschützt" worden sei. Was jedoch der wahre Hintergrund der harten Verhütungspolitik der Kirche ist, kann man nicht so genau sagen, meinte doch Andreas Laun (Weihbischof von Salzburg 1996): "Vielleicht hat die Pille und die ihr entsprechende Verhütungsmentalität nicht nur Europa zu einem aussterbenden Kontinent gemacht, sondern auch die Priesterseminare geleert" |